cyclebee: das Reisebüro für stramme Wadln

cyclebee ist ein All-In-One-Tool für Radfahrbegeisterte, das über Streckenkarten, Höhenprofile, Straßenbeläge oder Radwegnetze informiert und Radreisen professionell und niederschwellig plan- bzw. dokumentierbar macht. Mit dabei: eine Gründungs- und Internationalisierungsförderung der SFG.
Digitalisierung Export F&E
Gründung: 2022
Unternehmenssitz: Graz
Beschäftigte: 6
Förderungsaktion: Start!Klar
Förderungsaktion: Welt!Markt

Die Tandem-Radreise durch Europa und Südamerika mit ihrem Ehemann Matthias war ein ausschlaggebender Punkt für Katharina Köglberger, zusammen mit zwei weiteren Gründern und einer Gründerin, das Unternehmen cyclebee ins Leben zu rufen. „Uns haben nach der Reise so viele Leute angesprochen, dass sie auch gern Radreisen machen möchten, aber nicht wissen, wie sie das am besten anstellen.“ 2022 wurde das deutsch-österreichische Startup für die Entwicklung der cyclebee-Software (App und Web-Anwendung, cyclebee ist aber noch nicht im Appstore vertreten) schließlich ins Leben gerufen, mit dem klaren Ziel, das Erlebnis Radfahren für alle zu vereinfachen oder einfach ein All-In-One-Tool in zu sein, mit dem Radreisen professionell und niederschwellig aus einer Hand geplant, durchgeführt und dokumentiert werden können. cyclebee lässt sich in den verschiedenen Phasen der Radreise einsetzen, beginnend mit der Planung, wobei auch emotionale Aspekte nicht zu kurz kommen. Längerfristig wird die cyclebee Software auch kollaborativ funktionieren: Reist man in einer Gruppe, wird man über die Software miteinander verbunden sein und Erlebnisse darin teilen. Wer cyclebee nutzt, hat dabei eine große Bandbreite an Funktionalitäten für die Vorbereitung und Durchführung von Raderlebnissen und Radtouren zur Verfügung, von der Inspiration über die Vorausplanung bis zum spontanen Unterwegssein. Neben der cyclebee Software bietet das Unternehmen Informationen zum Thema Radreisen im Podcast „Freilauf“ und bei einem Radreise Online-Stammtisch. „Der Podcast zeigt die Vielfalt des Radreisens über unterschiedlichste Gesprächspartner. Vom Extremsportler Christoph Strasser bis zu Lastenradreisenden Müttern“, so Köglberger. Den Podcast kann man über die cyclebee-Website sowie überall wo es Podcasts gibt, abrufen. Der Online-Stammtisch findet einmal im Monat statt. Für beide Formate kooperiert cyclebee auch mit Rad-InfluencerInnen, die über ihre Radreiseerfahrungen berichten. Generelles Ziel: „Alles, was eine Radreise für die erfolgreiche Durchführung benötigt in einem Angebot zusammenfassen. Das geht über das Routing über die Unterkunft bis zur Organisierung eines Leihrades oder die öffentliche Bahnanreise. Alles soll für die jeweilige Situation passend nutzbar sein“, so Köglberger.

Enormer Datenschatz

Tatsächlich stehen (vor allem für Österreich) bereits enorme Datenquellen zur Verfügung, darunter Streckenkarten, Höhenprofile, Straßenbeläge oder Radwegnetze und Routen aus Navigation- und Tracking-Apps sowie Rad- und FahrerInnen-Typen. „Wir arbeiten nicht mit der Systematik starrer GPX-Tracks, sondern haben das Radwegenetz in einer Knoten-Etappenlogik unterteilt, die es uns ermöglicht die Eignung für jede Etappe für den jeweiligen User anzuzeigen. Mittelfristig zur Verfügung gestellt werden über cyclebee auch Daten zur Reichweite von E-Bikes, Gepäck, Wetter oder Landschaftsdaten und -unterschieden. „In zehn Jahren wären wir gern international verankert, wollen alle radreisefreundlichen Länder der Welt mit unserem Angebot abdecken und länderübergreifend mit dem öffentlichen Verkehr kooperieren. Das Angebot wird aber auch darüber hinausgehend spezielle Angebote betreffen, wie etwa für Handbiker und Spezialräder oder Tandems, bei denen ganz andere Bedürfnisse vorherrschen als für andere Radfahrende“, schaut Köglberger schon ein wenig in die Zukunft. Doch man will Schritt für Schritt wachsen: Aktuell liegt der Fokus auf den DACH-Raum, in weiterer Folge soll der europäische Markt „erobert“ werden. alles unter dem Gesichtspunkt, dass sich organisiertes und individuelles Radreisen nicht mehr widerspricht.

Neues Rad-Bewusstsein

"Für uns war es ein ganz wichtiger Punkt, dass es möglich ist, über die SFG mehrere kleinere Förderungsprogramme in Anspruch zu nehmen. Für aufstrebende Startups ist das ein ganz wichtiger Punkt."
Katharina Köglberger, Gründerin cyclebee

Ein Blick zurück: Die vergangene Corona-Zeit hat auch das Radfahrerlebnis verändert, wie Köglberger meint. „Radfahren war ja eines der wenigen Dinge, die erlaubt waren. Viele haben damals angefangen mehr zu radeln, haben sich gut ausgerüstet und sind dabei geblieben. In erster Linie natürlich weil es gesund ist und der Umwelt nicht schadet und weil sie das Rad als einfaches Transportmittel verwendet haben. Diese Radbegeisterung, die dann auch in größerem Umfang – sprich Radreisen – interessant wird, kommt uns und cyclebee sicher zugute.“

Auch der „Doppelpass“ mit dem Tourismus wird ausgespielt, wird doch der Fokus auf regionalen, nachhaltigen Tourismus und Mobilität gelegt um das Radreisen als eine ebensolche nachhaltige Tourismusform zu pushen und zugänglicher zu machen. „Was dabei wichtig ist: Es muss jetzt nicht gleich die große Reise sein, bei der man cyclebee nutzen kann. Schon ein Ausflug über 30 Kilometer mit der Familie kann schön sein und gelingt mit guter Planung besser. Wir wollen einfach ein Angebot für jeden sein, der gern radelt und dafür ein ideales Gesamtpaket zur Verfügung stellen.“ Warum hat man sich für die SFG als Förderungspartner entschieden? „Für uns war es ein ganz wichtiger Punkt, dass es möglich ist, über die SFG mehrere kleinere Förderungsprogramme in Anspruch zu nehmen. Für aufstrebende Startups ist das ein ganz wichtiger Punkt, weil man ja in den seltensten Fällen auf einen großen Investor zurückgreifen kann. Wir sind für dieses Angebot – in unserem Fall die Förderungslinien Start!Klar und Welt!Markt – sehr dankbar.“