
So schaut’s aus, wenn die Steiermark hackelt: 15 Jahre Erlebniswelt Wirtschaft

Was haben ein Weltmarktführer im Bereich der Intralogistik aus Hart, ein innovativer Grazer Bäckermeister und ein Traditionsunternehmen der Montanindustrie aus Eisenerz gemeinsam? Sie alle sind wichtige Glieder der Wertschöpfungskette in der Steiermark. Im Rahmen von Erlebniswelt Wirtschaft werden sie der interessierten Öffentlichkeit gegenüber als solche sichtbar und im besten aller Sinne angreifbar.
Denn Wirtschaft mag komplex sein – doch genau hier setzt Erlebniswelt Wirtschaft seit nunmehr 15 Jahren an: Komplexität reduzieren, Bewusstsein schaffen, Kontext bieten. Womit kann das besser gelingen als mit einem Erlebnis, das in Fleisch und Blut übergeht? Man könnte meinen, der Name des Programms rührt nicht von ungefähr. Auch die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 4,5 Millionen BesucherInnen haben bisher an Erlebniswelt Wirtschaft-Touren teilgenommen, alleine im Jahr 2024 wurden 385.000 Teilnehmende verzeichnet.
Hinter diesem Erfolg stehen in Sachen Finanzierung, Organisation und Management die Steirische Wirtschaftsförderung SFG sowie die Creative Industries Styria. Sieht man noch genauer hin, kann man darin einen österreichweit beispiellosen Schulterschluss der Kreativwirtschaft mit sämtlichen anderen Wirtschaftszweigen erkennen: Kreative Unternehmen designen intelligente Touren quer durch die steirische Wirtschaftswelt und gestalten nachhaltige Lernerfahrungen. Betriebe aller Domänen gehen mit an Bord und machen sich selbst erlebbar. Was sich daraus ableitet, ist wertvolle Verständnisarbeit. Dafür, wie das Wirtschaftssystem Steiermark funktioniert – und welche Rolle jede und jeder einzelne von uns darin spielt.
Branchenübergreifend und offen für alle
Das erste Unternehmen, das ins Programm aufgenommen wurde, war Holcim (ehemals Lafarge Zementwerke) in Ehrenhausen mit Eintritt am 25. Juni 2010. Der jüngste Neuzugang ist die Haindl Mühle in Kalsdorf bei Graz, die ihr Gütesiegel am 2. Juni 2025 verliehen bekam und anschließend die erste Erlebnistour am Firmengelände eröffnete. Zum aktuellen Stand sind 48 weitere Unternehmen mit an Bord, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die Branchendiversität von Erlebniswelt Wirtschaft sichtbar machen: vom Weltmarktführer für Kühlgeräte AHT Cooling Systems in Rottenmann bis zum Vorzeigebetrieb für Erlebnistouren Zotter Schokolade in Riegersburg. Die im Rahmen von Erlebniswelt Wirtschaft angebotenen Touren machen die Produktion dieser Betriebe transparent und stehen jedem offen – egal, ob an Berufsorientierung interessierten SchülerInnengruppen oder neugierige Konsumenten, für die Themen wie Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen.
Experience Design seitens der Kreativwirtschaft
Für den zugrundeliegenden Faktor „Erlebnis“ in Erlebniswelt Wirtschaft zeichnet die steirische Kreativwirtschaft verantwortlich. Kreativunternehmen wie look! design, RNPD oder moodley strategy & design group konzipieren das Experience Design der jeweiligen Tour und setzen es vor Ort im Betrieb um. Die Zielsetzung dahinter ist, den BesucherInnen jeder Tour ein einzigartiges Erlebnis zu bieten, maßgeschneidert auf jedes Unternehmen und seine Besonderheiten. Die genannten drei Unternehmen haben bis dato auch die meisten Touren von Erlebniswelt Wirtschaft gestaltet.
Bislang rund 4,6 Millionen Euro Förderung durch die SFG
Ebendas, nämlich die Gestaltung der Touren durch Unternehmen der steirischen Kreativwirtschaft, wird seitens der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG mitgefördert – nebst der Investitionen in die teilnehmenden Betriebe. Für die Aufnahme in das Programm von Erlebniswelt Wirtschaft gelten strenge Kriterien rund um zentrale Aspekte wie Qualität, heimische Produktion und Transparenz, die die Creative Industries Styria als Projektmanagerin überwacht und auf Basis dessen die mit der Aufnahme verbundenen Gütesiegel ausstellt. Die SFG hat bislang (Stand Juni 2025) rund 4,6 Millionen Euro Fördervolumen im Rahmen von Erlebniswelt Wirtschaft vergeben.