busfinder: SFG & Partner investieren Venture Capital

Reisebus-Vermittlungstool „busfinder“ mit Sitz in Raaba-Grambach holt neue Investoren, darunter die SFG, an Bord. Zur weiteren Expansion wurden Investitionen in mittlerer einstelliger Millionen-Euro-Höhe getätigt.
Venture Capital
„Busfinder“-Geschäftsführerduo: Andreas Konrad und Christoph Berdenich

Die SFG beteiligte sich gemeinsam mit eee-group-Eigentümer Manfred Brandner und der ZEN 11 Holding rund um Kathrin und Georg Zenker an Europas größter Online-Plattform für Reisebusse. Das Startup busfinder.com – einst in Wien gegründet und seit dem Vorjahr mit Sitz in Raaba-Grambach – ist auf die digitale Vermittlung von Reisebussen spezialisiert. „Was ‚Airbnb‘ für die Suche nach Zimmern ist, sind wir für die Busanmietung und Busreisen“, skizziert Co-Gründer Christoph Berdenich das Selbstverständnis des jungen Unternehmens. „Auf unserer Plattform können Reisebusse unserer Buspartner für individuelle Fahrten mit spezifischer Leistungsbeschreibung in Echtzeit abgerufen werden“, betont der Steirer Andreas Konrad, der mit Berdenich die Unternehmensleitung bildet. „Vereine, Schulklassen oder auch Unternehmen erhalten auf dem Portal Vergleichsangebote auf Knopfdruck.“ Der größte Vorteil sei, dass damit „das mühsame Einholen von Vergleichsangeboten entfällt, die gesamte Abwicklung erfolgt online auf unserer Plattform“, so Konrad. In diesem Jahr sorgte busfinder.com u. a. beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg für die logistische Abwicklung der Shuttlebusse, die Fans aus sechs Bundesländern an die Rennstrecke gebracht haben.

Investoren Manfred Brandner, Kathrin Zenker mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig
Investoren Manfred Brandner, Kathrin Zenker mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig

Internationalisierungskurs

Für den weiteren Wachstumskurs, das Startup will schließlich europaweit wachsen, konnte das Team nun prominente neue Investoren an Land ziehen. So beteiligen sich eee-group-Eigentümer Manfred Brandner und die ZEN 11 Holding – rund um Kathrin und Georg Zenker – gemeinsam mit der SFG (im Rahmen der Finanzierungsaktion „Venture Capital“) insgesamt mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag am Unternehmen. Die Gründer halten mit 70 Prozent der Anteile das Lenkrad jedoch weiter fest in eigenen Händen. Doch die Beteiligungen bringe nicht nur frisches Kapital, „um unseren Internationalisierungskurs sowie das nun erforderliche Wachstum zu stemmen, sondern auch Know-how und ein starkes Netzwerk. Wir sind sehr stolz und froh, diese hochkarätigen Partner nun an Bord zu haben“, betont Konrad.

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sieht in der Unterstützung heimischer Start-ups einen „Schwerpunkt im Wirtschaftsressort des Landes“. Mit der Initiative „Startupmark“ wolle man „gezielt innovative Unternehmensgründungen forcieren“. Diese würden „nicht nur für Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze sorgen, sondern auch wichtige Impulse für unseren Wirtschaftsstandort liefern“.

„Schrittweise in ganz Europa ausrollen“

Christoph Ludwig, Geschäftsführer der SFG, betont: „Mobilität und Digitalisierung zählen zu den Stärkefeldern der steirischen Wirtschaft. Das Startup kombiniert diese Charakteristika nicht nur, sondern setzt sie in einer einzigartigen Synergie ein, die die Zukunft der Mobilitätsbranche maßgeblich beeinflussen wird.“ Manfred Brandner hebt hervor, dass das Team von busfinder.com mit einer „Kombination aus innovativen Technologien, umfassender Datenanalyse und intelligenten Algorithmen eine bahnbrechende Plattform entwickelt“ habe. Nun sei es das gemeinsame Ziel, „dieses wegweisende Serviceangebot schrittweise in ganz Europa auszurollen“. Für Kathrin und Georg Zenker ist der Reisebus – auch in Sachen nachhaltige Mobilität – „zurzeit unterschätzt“. Sie betonen: „Wir können angesichts des drastischen Drucks, unser Klima zu schonen, davon ausgehen, dass der Reisebus stark an Bedeutung wird zulegen können. Davon werden wir bei busfinder.com mit Sicherheit profitieren.“

busfinder.com will 2024 die Belegschaft von 15 auf 30 MitarbeiterInnen steigern. Zudem werden derzeit systematisch auch neue Buspartner in unterschiedlichen Regionen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz für die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse an Bord geholt, wie betont wird. Auf der Expansionslandkarte stehe auch Spanien. „Mittelfristig stehen wir vor der Skalierung unseres Betriebs in ganz Europa“, betont Konrad.

Digitale Produkte rund um den Reisebus

Auf der Plattform werden Anbieter von Busreisen mit kleineren und größeren Fahrzeugen mit Kundinnen und Kunden zusammengebracht, die in größeren Gruppen, etwa Schulklassen oder Firmen und Vereinen, die Ausflüge, Reisen oder etwa auch Skikurse oder Klassenfahrten und Exkursionen planen. Die Kalkulation einer Busreise sei komplex, wird betont. Die technologischen Voraussetzungen seien gegeben: „Neben Distanz und Busfahrerverfügbarkeit müssen auch Aspekte wie Routenplanung, Mautgebühren, Stehzeiten bzw. gesetzliche Bestimmungen wie Lenk-, Ruhe- und Einsatzzeiten des Lenkers in die Anbotslegung integriert werden. Diese Kalkulation nimmt busfinder.com den Reisebusanbietern durch ein in den letzten Jahren entwickeltes Tool ab – und stellt es ihnen kostenlos zur Verfügung.“

Mit dem frischen Kapital wolle das Unternehmen auch mit digitalen Produkten rund um den Bus am internationalen Markt punkten – allen voran mit der Vermittlung von Pauschalbusreisen. „Vom Kulinarikwochenende an der Amalfiküste über den Städtetrip nach Berlin bis hin zum Skitag nach Schladming: All diese Ziele liegen in idealer Schlagdistanz für Reisebusse und werden künftig auf unserer Plattform inklusive weiterer Annehmlichkeiten wie Übernachtung oder etwa Eintrittskarten zu umliegenden Sehenswürdigkeiten angeboten“, sagt Konrad. Ziel sei es, die Pauschalangebote der gelisteten Busunternehmen zu bündeln – und so „zum weltweit größten Anbieter von Busreisen aufzusteigen“. Daraus würden sich künftig wiederum neue Geschäftsmodelle ableiten lassen – etwa die Mitnahme von Personen – oder langfristig sogar georderter Verkaufsartikel – entlang einer Busreise, so Konrad, der „gewaltige Potenziale“ ortet.

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