Probando: The Sky is the limit

Matthias Ruhri hat das international erfolgreiche eHealth-Startup Probando mitgegründet. Beim iCONTACT Talk sprachen der Probando-CEO mit Georg Zenker (ZEN 11 Holding) über ihre Zusammenarbeit, das tägliche Business und die nächsten Schritte.
Digitalisierung F&E Finance
Gründung: Mai 2020
Firmensitz: Graz
Website: www.probando.io

Probando ist eine Plattform für medizinische Studien, die ein Problem mit ernsten Konsequenzen löst. „Neun von zehn klinische Studien finden nicht genug ProbandInnen“, weiß Matthias Ruhri. „Im schlimmsten Fall können die Studien nicht abgeschlossen werden.“ Was diese Verzögerungen in der Forschung bedeuten, müsse man in Zeiten der Pandemie nicht erklären.
Mit der digitalen Plattform ist das Matchmaking nun möglich. Auf der Website sind die Projekte beschrieben und man erfährt, welche Kriterien erfüllt werden müssen, um an einer Studie teilzunehmen, welche Gegenleistungen zu erwarten sind und wie viel Zeit für die Teilnahme aufgewendet werden muss.

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2020 gegründet, hatte das Unternehmen mit seinem Angebot rasch großen Erfolg. „Zu unseren KundInnen zählen große Pharmafirmen, kleine Forschungsinstitute, aber auch der wissenschaftliche Nachwuchs“, so der CEO von Probando. „Die jungen WissenschaftlerInnen können ihre Studie auf unsere Plattform stellen und wir suchen gezielt auf Social Media, über Selbsthilfe-Foren und über Empfehlungsmarketing nach passenden Personen.“

Dynamik beim Pitch und bei der Umsetzung

Der erfolgreiche Start weckte rasch das Interesse von InvestorInnen wie Business Angel Georg Zenker, dessen ZEN 11 Holding sich auf strategische Investments in „junge, dynamische und disruptive Unternehmen“ spezialisiert. Die für ihn wesentlichen Kriterien der Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit schienen erfüllt. Aber vor allem das dritte Knock-out-Kriterium sprach für das Investment. „Wir entdecken viele spannende Ideen, entscheiden uns aber oft gegen eine Beteiligung, weil das Team nicht vollständig ist“, begründet Zenker den Schritt, in ein Unternehmen zu investieren, das noch keine Umsätze aufweisen konnte. Die Erfahrung zeige nämlich, dass die Umsetzbarkeit einer Idee meist ganz stark an der Kompetenzaufteilung im Team liege. „Bei Probando haben wir früh festgestellt, dass die unterschiedlichen Kompetenzen gut abgedeckt sind und mit Matthias Ruhri als kaufmännischem Geschäftsführer, den ich sehr lange kenne, dachte ich mir: Das kann nur gut gehen.“

„Hier ist alles vorhanden, was man braucht, um ein international erfolgreiches Unternehmen zu gründen.“
Matthias Ruhri, Probando

Er sollte recht behalten. Die Dinge entwickelten sich gut und die Dynamik, die das Team beim Pitch an den Tag legte, zeigte sich auch in der Umsetzung. „Sie lernen wahnsinnig schnell, probieren viel aus, denken mit und sind am Puls der Zeit“, beschreibt Zenker die Qualitäten von Ruhri & Co. „Ein Idealfall für mich als Investor. Denn am liebsten sind wir ja passiv.“ Die notwendigen Inputs zur Weiterentwicklung bringt er inzwischen gemeinsam mit den übrigen GesellschafterInnen ein: Alfred Luger, Mitgründer von runtastic, und SFG sind ebenfalls an Probando beteiligt.

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Weiterwachsen

„Für uns bedeutete die Investition am Start einen großen Vertrauensvorschuss, weil wir zwar Aufträge hatten, aber noch keine Umsätze verbuchen konnten“, erinnert sich Matthias Ruhri. „Wir haben uns sehr viel Zeit für die Finanzplanung und für die Marktanalyse genommen. Möglich war das nur durch ein starkes Team.“

Gestartet ist Probando zu viert, mittlerweile arbeiten zehn Personen im Startup, künftig sollen es noch mehr werden. „Uns ist es gelungen, über Plan zu performen. Das ermutigt uns zu den nächsten Schritten, in denen wir mit den Erfahrungswerten der letzten Monate kontinuierlich neue Märkte öffnen wollen.“ Um internationaler zu werden und multizentrische Studien mit ProbandInnen zu versorgen, soll eine englischsprachige Plattform online gehen. Das Fundraising hat bereits gestartet. Die Chancen, dass diese Finanzierungsrunde im Herbst 2021 finalisiert werden kann, stehen gut, zeigt sich Matthias Ruhri optimistisch. „Erfolge in der Frühphase sprechen sich bei potenziellen KapitalgeberInnen rasch herum.“

Günstiger Zeitpunkt fürs Investment

Für Startups, die auf der Suche nach einem Investment sind, gibt es abschließend zwei gute Nachrichten: „Die Zeit ist günstig, es ist ausreichend Kapital verfügbar. Man muss nur darauf schauen, dass der Investor, den man anspricht, zur aktuellen Unternehmensphase passt“, sagt Georg Zenker. Zum anderen seien die Startbedingungen für GründerInnen in der Steiermark optimal. „Hier ist alles vorhanden, was man braucht, um ein international erfolgreiches Unternehmen zu gründen“, meint Matthias Ruhri und der international gut vernetzte Investor pflichtet ihm bei: „In Europa gibt es kaum eine so attraktive Startup-Landschaft, wie wir sie in der Steiermark vorfinden.“ Die Ressourcen von Land, Bund und EU ermöglichen es so gut wie allen GründerInnen, Belege zu sammeln und die Marktfähigkeit ihrer Idee zu testen. „Wenn Unternehmen mit diesen Belegen der Marktfähigkeit zu uns kommen, freuen wir uns.“

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