Krisengewinner Niceshops: Klimaschutz als No-Brainer

Der Aufstieg ist legendär: vom Garagenshop zum Marktführer mit dreifachem Millionenumsatz und 400 Beschäftigten in eineinhalb Jahrzehnten. Leistungsportfolio: Knapp 2 Millionen Produkte auf Lager, 20.000 Pakete am Tag und 4 Millionen Kunden weltweit, jährliche Wachstumsraten von 40 bis 70 Prozent.
Beteiligung Digitalisierung Green Tech Nahversorgung
Roland Fink, Barbara Unterkofler, Christoph Schreiner
Unternehmensgröße: 400 MitarbeiterInnen
Firmensitz: Paldau
Gründung: 2007
SFG-Finanzierungsprogramm: Stille Beteiligung

2021 der neueste Coup: eine Umsatzverdoppelung auf 101 Millionen Euro. Dieser Tage entstehen im Grazer „Roseggerhaus“ Büroflächen mit Platz für 220 Mitarbeiter und das 15 Millionen Euro schwere Logistikzentrum in Saaz (Gemeinde Paldau) geht in Betrieb. Die SFG unterhält Stille Beteiligungen an zwei Projekten (2016 bzw. 2018). Wir befragten Gründer und Geschäftsführer Roland Fink über…

… 2020:

„Dieses Jahr ist alles noch schneller gegangen als sonst. Stellen Sie sich vor, Sie wachsen in einem einzigen Monat um 200 Prozent. Da agiert man unter Hochdruck und es passieren natürlich auch Fehler. Wir haben dazugelernt und viele neue Prozesse etabliert, um noch schneller zu werden.“

… Ziele für 2021:

„Ein wichtiges Ziel für kommendes Jahr: Niceshops wird klimapositiv. Klimaneutralität ist zu wenig, wir wollen der Entwicklung aktiv gegensteuern und reduzieren unsere CO2-Emissionen auf ein Minimum. Zusätzlich machen wir Projekte zur Überkompensation im In- und Ausland wie beispielsweise regional den Hummus-Aufbau mit Landwirten.“

…den Wirtschaftsstandort Steiermark:

„Ich bin sehr optimistisch, was den Standort angeht. 2020 hat Entwicklungen vorweggenommen und in allen Branchen einen Innovationsdruck aufgebaut. Unternehmen sind gefordert, sich neu zu orientieren und die Krise wirklich als Chance zu verstehen. Das ist gut. Die SteirerInnen sind gescheite Köpfe – ich bin überzeugt, dass wir Corona und seine Folgen gut überstehen.“

… das Klima:

„Es wird CO2-Steuern brauchen, damit Betriebe flächendeckend das Thema wichtig nehmen. In Wahrheit rechnet es sich schon jetzt, denn wer Energie spart, spart auch Geld. Eigentlich sollte uns allen klar sein, dass der Klimawandel ist nicht nur eine „Story“ ist – dann wird Klimaschutz zum No-Brainer!“

… seine Verantwortung als Arbeitgeber:

„Es ist wichtig, dass unsere Leute gern bei uns arbeiten und im Betrieb bleiben. Was wir in sie investieren, bekommen wir rein betriebswirtschaftlich mehrfach zurück. Solche Mitarbeiter gehen in einer Krise dann auch nicht ein, sondern ziehen mit. Ich beobachte mich selbst und frage: Was brauche ich, damit ich gern ins Büro gehe? Ein schönes Umfeld, gutes Essen und Trinken… Dann hast schon gewonnen.“

… Management:

„Wenn ich als Unternehmer entscheide, spielt die Intuition immer eine große Rolle. In Wahrheit hat der Bauch viel mehr zu sagen als der Kopf. Ich habe meinem Gefühl immer vertraut – und das war richtig.“

Wir sind Ihre Mannschaft, Sie schießen das Tor.