Goldblatt: Tierleben retten mit Bratlfettn

Fleisch aus intensiver Tierhaltung ist für immer mehr Menschen keine Option mehr. Auf den typischen Geschmack von Fleisch oder Fisch verzichten muss man deshalb noch lange nicht. Goldblatt in Bad Waltersdorf macht‘s möglich.
Gründung: 2021
Unternehmenssitz: Pöllau
Beschäftigte: 5
SFG-Förderung: Start!Klar

Für Stephan Wiesenhofer ist die Sache klar: „Wir haben in Österreich eine ausgeprägte Jausenkultur und ich liebe so gut wie alles, was man aufs Brot streichen kann. Omas Bratlfettn zählt zu meinen Lieblingen.“ Damit ist er wohl nicht allein und so könnte unsere Geschichte hier auch schon wieder zu Ende sein. In Wirklichkeit fängt sie aber gerade erst an, weil sich Stephan vor einigen Jahren dazu entschloss, die pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Und damit begannen die Herausforderungen. „Heute findet man ein stetig wachsendes Angebot an pflanzlichem Fleisch vor“, stellt der Inhaber einer Werbeagentur fest. „Wir legen bei unserer Ernährung Wert auf hochwertige natürliche Produkte, doch Fleischalternativen in vollwertiger Bio-Qualität, aus regionalen Zutaten sowie ohne Zusatzstoffe und Aromen gab es nicht.“ Wir – das sind Stephan, sein Bruder Matthias und dessen Lebensgefährtin Melanie Zanter. Und weil Matthias sowieso gelernter Koch mit Erfahrung in der Spitzengastronomie ist, fingen die drei an zu experimentieren. Nach 14 Monaten intensivster Entwicklung waren 2021 die ersten Produkte fertig und Goldblatt, eine Komposition aus „Gold“ für hochwertig und rein sowie „Blatt“ symbolisch für Pflanzen, wurde aus der Taufe gehoben.

Pilze und Algen

Inzwischen gibt es zwölf Geschmäcker an feinen Saucen, Pasten und Aufstriche zum Genießen auf Brot oder verkochen in vielen verschiedenen Rezepten.

"Omas Bratlfettn zählt zu meinen Lieblingen.“
Stephan Wiesenhofer, Goldblatt

Von der Bratlfettn über Räucherlachscreme bis hin zu Wildpastete oder Eiersalat – lieb gewonnene Bio-Spezialitäten, aber eben nur aus Pflanzen. Wie kreiert man eigentlich Fleischgeschmack ohne Fleisch? Theoretisch ganz einfach: „Kaum jemand isst rohes Fleisch ohne jede Zubereitung oder Würze“, erklärt Stephan. „Der gewohnte Geschmack von Fleischgerichten kommt durch Hitze und die verwendeten Gewürze und Kräuter zustande. Die fleischig-würzige Umami-Note kann man auch wunderbar mit Pilzen oder manchem Gemüse erreichen. Beim Fisch überspringen wir das Tier und nutzen direkt Algen für den fischigen Geschmack.“

Selbst gemacht

Goldblatt-Produkte sind feinstes Handwerk und entstehen im Familienverband komplett ohne tierische Zutaten und künstliche Zusatzstoffe. Zu haben sind die tierfreundlichen Delikatessen in über 260 Feinkost- und Bioläden, speziellen Supermärkten oder Hotels in Österreich und Deutschland. Übrigens sogar bei Frankowitsch Delikatessen in Graz oder beim Stanglwirt in Tirol. Natürlich gibt es Goldblatt-Delikatessen auch online und direkt vor Ort beim Goldplatzl am Sonntagsberg in Bad Waltersdorf. Tipp für Feinschmecker: der Goldblatt-Pop-Up-Heurige in Bad Waltersdorf. Hier kann man die feinen Produkte in angenehmer Atmosphäre in aller Ruhe ausprobieren. Wo und wann der Heurige aufpoppt, wird rechtzeitig auf der Webseite und Social Media Kanälen von Goldblatt bekannt gegeben. Der Markteinstieg ist mit Hilfe der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG geglückt. Jetzt geht es an die Expansion. Stephan Wiesenhofer: „Wir machen alles selbst und suchen gerade MitarbeiterInnen, die uns bei der Produktion helfen.“ Einen g`schmackigeren Arbeitsplatz kann man sich wohl kaum vorstellen.

Start!Klar

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