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28. Juni 2023

Die Top 30 unter 30

Mit Innovations- und Visionskraft drängt eine junge Generation an steirischen Unternehmern auf den Markt: Die WKO hat die „besten 30 unter 30“ gekürt.
Die Gewinner auf der Bühne.

Von 15. bis 16. Juni verwandelt sich Graz ins Mekka der visionären Wissbegierigen und wissenden Visionäre: Wenn das „Fifteen Seconds Festival“ rund 200 internationalen Top-Speakern die Bühne bietet, strömen tausende Junge und Junggebliebene in die Grazer Stadthalle. Für die „Steirische Wirtschaft“ ist die Vordenkerkonferenz Grund genug, den Blick auf die Innovationskraft der heimischen Zukunft zu lenken. Gemeinsam mit einer hochkarätigen Jury wurden die besten 30 unter 30 Jungunternehmer des Landes nominiert. Im Rahmen eines feierlichen Empfangs – standesgemäß im Rahmen des „Fifteen Seconds“-Warm-up-Events im Dom im Berg – wurde die schon heute erfolgreiche Unternehmer-Generation von morgen durch WKO Steiermark-Präsident Josef Herk vor den Vorhang geholt und geehrt. Die Ausgezeichneten ließen dabei keinen Zweifel aufkommen, dass auch die kommende grün-weiße Wirtschafts-Ära ein gewichtiges Wort am Weltmarkt mitzusprechen haben wird. Auch da die Zukunftsträger dies schon längst tun – beispielhaft etwa Katharina Feiertag. Die Gründerin von Quickticket, eine smarte Warteliste, ist auf Expansion gepolt. „Quickticket wurde ursprünglich für Arztpraxen konzipiert, aber schon jetzt stehen wir vor dem Sprung in die heimischen und internationalen Krankenhäuser. Konkret planen wir aktuell den Einsatz unseres Tools in Deutschland. Wir führen vielversprechende Gespräche in diese Richtung“, erzählt die 26-jährige Unternehmerin, deren Performance auch auf anderer Ebene schon über die Landesgrenzen hinweg für Furore sorgte: Erst Anfang des Jahres wurde sie vom US-Magazin Forbes auf das internationale Pendant der „30 unter 30“ gewählt.

Von Gnas über Graz auf den Weltmarkt

Das internationale Ausland haben auch Claudia Bauer und Christina Niederl fest im Visier: Die Gründerinnen von „Lotta Curls“ – ein stylisches Band für haarschonende Locken über Nacht – planen aktuell den Sprung nach Frankreich, Spanien und in die Niederlande. „Lockenstäbe und Glätteisen sind aufgrund der hohen Temperaturen schädlich für das Haar. Unsere Lösung, die wir mit einer Schneiderin entwickelt haben, löst das Problem“, erklärt Bauer. Nicht nur im Ausland wittert das Unternehmerinnen-Duo Marktpotenzial, auch hierzulande herrscht Aufbruchsstimmung: Aktuell wird dazu der Firmensitz von Gnas nach Graz verlagert. Die Murmetropole lockt – schon ab dem kommenden Monat.

Peterquelle setzt auf hauseigenen Newcomer

Für ein anderes Unternehmertalent aus der Liste der „Top 30 unter 30“ bleibt die Südoststeiermark hingegen auch in Zukunft prickelnd genug: Denn seit Beginn des Jahres steht Martin Knapp – nach Jahren als Vertriebsleiter – an der Spitze des traditionsreichen Mineralwasserherstellers Peterquelle mit Sitz in Deutsch Goritz. Die Zahlen sprechen für den Newcomer: Seit Februar eilt das Unternehmen von Umsatzrekord zu Umsatzrekord. Obwohl die heißen Sommertage noch auf sich warten lassen. „Mein Ziel ist es, Peterquelle als dynamische Marke mit hohem Regionalitätsbezug weiter zu verankern“, gibt Knapp die Marschroute vor. Probleme, ob seiner Jugend, hat er im Betrieb nicht: „Wir geben Befindlichkeiten keinen Raum. Es zählen Leistung und wechselseitiger Respekt.“

Millionen und der Sprung nach oben

Letzterer ist auch Hannes Schreiner sicher: Der Jungunternehmer arbeitet seit Beginn des Jahres an der Erweiterung des Technoparks Raaba. 29 Millionen Euro nimmt Schreiner für den Bau des insgesamt siebten Gebäudes in die Hand – Platz für 800 zusätzliche Beschäftigte soll dadurch entstehen. „Als mein Vater hier 1999 gestartet ist, waren es 24 Angestellte am Standort, mittlerweile stehen wir bei 2.800. Wir haben noch viel vor“, betont Schreiner.

Ähnliches gilt für Markus Rockenbauer-Kocher und Julius Reinbacher: Während der 28-Jährige Bauingenieur Rockenbauer-Kocher innerhalb des Familienbetriebs die Dachdeckerei und damit rund 25 Arbeitsplätze verantwortet, zeichnet der Reinbacher für die Ausweitung der Holzbetriebs Schranger verantwortlich. „Wir sind auf dem Weg zum Generalunternehmen“, spricht der Weststeirer Klartext.

Für nichts anderes steht auch Philipp Puregger: Der gebürtige Semriacher bringt mit „RealTalk“, eine Eventreihe für Persönlichkeitsentwicklung, visionäre Vortragende auf die heimischen Bühnen. Klingende Namen wie Thomas Brezina, Armin Assinger oder Paul Pizzera sorgen dabei für inspirierende und packende Beiträge. „Wir sprühen vor Ideen und wollen in den nächsten Wochen und Monaten viele neue Geistesblitze umsetzen“, hat Puregger nach der coronabedingten Auszeit wieder große Pläne. Selbst die Pandemie meisterte das Event-Start-up kreativ: Mit der „Mutbox“ (52 Aufgaben für mehr Mut im Alltag) stattete man dem Puls4-Format „2 Minuten 2 Millionen“ einen Besuch ab. Nun gilt der Fokus aber wieder dem Kerngeschäft: Allein heuer gastiert Puregger mit „RealTalk“ noch zumindest drei Mal im Dom im Berg, auch in Wien und in Klagenfurt sind Events geplant. Davor aber will der Jungpapa noch die Bachelorarbeit fertigstellen. Thema: inspirierende Persönlichkeiten.