Alex2Go: Wachsen mit Geschmack
Man nehme: Eine ordentliche Portion Fleiß und Talent, höchsten Sinn für Geschmack, eine Prise unternehmerischen Spirit und dazu ein passendes familiäres Umfeld – fertig ist das Erfolgsrezept. Es stammt von Alexander Kalcher, dem es mit „Alex2Go“ gelingt, kulinarische und wirtschaftliche Höhenflüge zu verbinden. Seine Geschäftsidee: Genuss zum Mitnehmen, Convenience-Food in hoher Qualität – natürlich, regional und saisonal. Nicht weniger als 70 unterschiedliche Gerichte – Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts – füllt der 34-Jährige in seiner neuen, modernst ausgestatteten Produktionsküche in Weiz in Gläsern ab, die im angrenzenden Selbstbedienungsladen, der umgebauten Garage der Großeltern, zum Verkauf bereitstehen. Ob indisches Butter Chicken, französische Zwiebelsuppe, Tafelspitz mit Wurzelgemüse oder Kichererbsen-Kokosmilch-Curry – mit seinen Gerichten trifft Kalcher nicht nur den Geschmack seiner Kunden, sondern auch den Puls der Zeit. „Viele Gerichte sind glutenfrei, immer mehr auch vegan. Und die Zutaten sind – selbst bei exotischen Gerichten – überwiegend aus der Region“, so Lydia Kalcher, die ihren von Geburt an gehörlosen Sohn in unterschiedlichen, administrativen Bereichen – so auch in unserem Interview – tatkräftig unterstützt.
„Die Selbstständigkeit war schon immer mein Traum“, erklärt Alexander Kalcher, der trotz seiner Beeinträchtigung Stationen an renommierten Häusern (Wellness Hotel Eder in St. Kathrein, Hotel Lasinga in Fiss in Tirol, Hotel Hochschober auf der Turracherhöhe) absolvierte und zuletzt als Küchenchef im Gasthaus Strobl in Weiz arbeitete. „Der ausgezeichnete Ruf, den er sich dort erkocht hat, war ein gutes Startkapital in die Selbstständigkeit“, betont Lydia Kalcher. Zu Beginn der Corona-Pandemie begann Alxander Kalcher mit Essen in Gläsern zu experimentieren – als Labor diente ihm die Küche der Firma bisy GmbH seines Onkels in Gleisdorf.
„Die Selbstständigkeit war schon immer mein Traum!"Alexander Kalcher
Schon ein Jahr später folgte die Gründung eines Unternehmens – und der Verkauf in besagter Garage der Familie. Die Nachfrage stieg rasant, weitere Verkaufsstellen (z.B. Kaufhaus Reisinger in Passail, Renates Konditorkunst in Pischelsdorf und der Sinimarkt in Sinabelkirchen) kamen dazu – womit auch die Anforderungen an die Produktion stetig wuchsen. Immer wieder war Kalcher gezwungen, die Gastroküche zu wechseln und produzierte Alex2Go an unterschiedlichen Orten zwischen Weiz, Pischelsdorf und Passail. Schließlich beschloss er, auf dem Familienareal, nahe der Verkaufsstelle, eine komplett neue Produktionsstätte zu errichten. Eine Großinvestition von über einer Million Euro, für die Kalcher eigene Ersparnisse einsetzte sowie auf die Förderungsaktion „Wachstums!Schritt“ und die umfassende Beratung der Standortcoaches der SFG zurückgreifen konnte.
Im Juli 2025 wurde der neue Produktionsstandort eröffnet – inklusive modernster Küchengeräte zum Kochen und Haltbarmachen. „Wir kommen ganz ohne künstliche Geschmacks- und Konservierungsstoffe aus – ein absolutes No-go“, so Kalcher. „Das Geheimnis liegt in der Zubereitung und im Erhitzen der Gerichte – dafür braucht es Fingerspitzengefühl und Know-how. Auf diese Weise sind maximale Produktsicherheit und voller Geschmack garantiert“, strahlt der Jungunternehmer, der bereits 4.000 Gläser im Monat vertreibt und auch schon den ersten Mitarbeiter anstellen konnte. Damit ist Alexander Kalcher gleich in doppelter Hinsicht ein inspirierendes Beispiel. Dafür, dass Leidenschaft und Einsatz manches Handycap mehr als wettmachen können. Und dafür, dass Kommunikation nicht immer vieler Worte bedarf. Kalcher kommuniziert über Geschmack, Geruch, Aromen und Farben – und mit ganz viel Herz. Ausdrucksstärke, die durch den Magen geht. Gaumen hoch!