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26. Januar 2022

Die Gesundheit der Zukunft ist Technologie

Als jährlicher Mitveranstalter des Health Tech Hub Styria positioniert die SFG den Standort Steiermark auf dem internationalen Parkett. Ein Kurzinterview mit den SFG-Verantwortlichen Michael Kerschbaumer und Gudrun Meier.

Liebe Gudrun, lieber Mike, danke, dass Ihr euch Zeit nehmt und unsere Fragen beantwortet. Zu allererst: HTH – was ist das, worum geht es da und wieso brauchen wir das am Wirtschaftsstandort Steiermark?

HTH steht für Health Tech Hub Styria. Das ist ein zweitägiger Event im Bereich Healthtech bzw. Lifescience, der jedes Jahr im Jänner Menschen, Unternehmen und Institutionen aus der ganzen Welt zusammenbringt. Seit wir die Konferenz vor vier Jahren das erste Mal auf die Beine gestellt haben, arbeiten SFG, Med Uni Graz, Joanneum Research, der steirische Humantechnologiecluster HTS, Science Park Graz und Stadt Graz in Kooperation mit dem Enterprise Europe Network konsequent daran, die Steiermark als starken Player im Wettbewerb der Standorte zu etablieren. Der HTH ist sozusagen der Kristallisationspunkt unserer Zusammenarbeit.

Könnt ihr den HTH quantifizieren, also die Wirkungskraft der Initiative für uns in Zahlen vorstellbar machen?

Gerne: Insgesamt durften wir über 1.000 TeilnehmerInnen bei den Veranstaltungen begrüßen, Tendenz stark steigend. Waren es 2019 noch 170, so nahmen drei Jahre später bereits 670 Menschen am Event teil – was natürlich durch das rein virtuelle Format begünstigt war. Bei den Konferenzen waren rund 50 Nationen weltweit vertreten; es fanden 700 B2B-Gespräche zwischen Start-ups, Unternehmen, Forscherinnen/Forschern und Stakeholdern statt. Rund 100 EEN-Partner aus ganz Europa haben uns bei der Bewerbung der Events und der Betreuung der TeilnehmerInnen unterstützt.

27. - 28. Jänner 2022

Health Tech Hub Styria (HTH) – Pitch & Partner 2022

Konferenzen sind ja gut und schön, aber welche konkreten Effekte hat(te) der HTH in den vergangenen Jahren? Könnt Ihr Beispiele nennen?

Der jährliche Corporate Call als Teil der Veranstaltung bietet steirischen Großunternehmen die Chance, Startups kennenzulernen und neue Kooperationen einzugehen. Alle teilnehmenden Firmen – darunter bekannte Namen wie ams oder Stoelzle Oberglas – fanden geeignete Partner: Beispielsweise haben die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz letztes Jahr 2021 ein deutsches und ein spanisches Startup für ein EU-Projekt zum Thema „Smarte Anwendungen für ältere Menschen“ kennengelernt. Gemeinsam mit AnwenderInnen entwickelte und perfektionierte man einen intelligenten Rollator, der Stürze verhindert.

Die Veranstaltung initiierte 15 internationale Kooperationen, deren Teilnehmer jeweils aus mindestens zwei Ländern kommen. Die Inhalte dieser Zusammenarbeit reichen von der Forschung an neuen Produkten über die Weiterentwicklung von Dienstleistungen bis hin zu Durchführbarkeitsstudien, die die Voraussetzung vieler Innovationen darstellen. Das Enterprise Europe Network hat in über 60 Ländern auf regionaler Ebene direkten Kontakt zu den Akteuren und dadurch wesentliche Unterstützung geleistet.

Zudem hat der Health Tech Hub Styria hat die Sichtbarkeit des Gründungsstandorts Steiermark stark forciert und neue Firmengründungen im Gesundheitsbereich hervorgebracht.

Wohin geht die Healthtech/Lifescience-Reise in den nächsten 5 bis 10 Jahren in der Steiermark und global? Themen, Toptrends, Herausforderungen?

Wie in vielen Bereichen schreitet auch hier die Digitalisierung voran. Der demografische Wandel erfordert intelligente Lösungen, die auch finanziell außerhalb des klassischen Versorgungssystems getragen werden können. Es beschäftigen uns Fragen wie: Wie kann Pflege erleichtert werden? Wie können ältere Personen länger selbstbestimmt leben? Dinge wie Ambient Assisted Living oder Smart Living sind Topthemen, ebenso wie die personalisierte Medizin, für die spezifische Algorithmen erforderlich sind. Herausforderungen sind intelligente Patientenleitsysteme, die Visualisierung der Medizin oder der 3D-Druck von Implantaten – dazu hier ein steirisches Beispiel: https://www.medunigraz.at/camed.

Technologie und Salatköpfe: Am Markt geht es um Vertrauen.

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